H2Direkt: Heizen mit 100 % Wasserstoff
Wasserstoff ist ein Schlüsselfaktor für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Hier setzt H2Direkt an: Energie Südbayern (ESB), Energienetze Bayern und Thüga stellen in dem innovativen Forschungsprojekt einen bestehenden Netzabschnitt auf 100 % Wasserstoff um. H2Direkt demonstriert, wie Gasnetze mit reinem Wasserstoff betrieben werden können und damit eine echte Perspektive für die Dekarbonisierung des Wärmesektors bieten.
H2Direkt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und ist als Cluster im TransHyDE-Projekt „Sichere Infrastruktur“ Teil der Wasserstoff-Leitprojekte des BMBF.
Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden – hier informieren wir regelmäßig über den Projektfortschritt.
// Beitrag 2 // 7. Juni 2023: Werkstattgespräch
Unser innovatives Wasserstoffprojekt stößt überregional auf großes Interesse! Am 17. Mai durften wir zahlreiche Gäste zum Werkstattgespräch rund um H2Direkt in der ESB-Zentrale begrüßen. Im Verlauf der regen Diskussion konnten wir das Thema „Wasserstoff in Gasnetzen“ von vielen Seiten beleuchten und auch unseren politischen Gästen den ein oder anderen Aha-Moment bescheren. Zu Demonstrationszwecken wurde in der ESB-Lobby die 100%-Wasserstofftherme von Vaillant aufgebaut, die in Hohenwart zum Einsatz kommen wird.
Marcus Böske, Geschäftsführer der Energie Südbayern, erklärt die 100% H2-Therme von Vaillant. Von links Bürgermeister Jürgen Haindl, Marcus Böske, Johannes Hofner (Vorstand KUS Kommunalunternehmen Strukturentwicklung LK Pfaffenhofen a. d. Ilm), Dr. Elke Wanke (Projektleiterin), Michael Schneider (Geschäftsführer Energienetze Bayern)
// Beitrag 1 // 20. April 2023: Das Projekt
Mit dem Pilotprojekt H2Direkt zeigen die drei Partner, dass bestehende Gasverteilnetze mit reinem Wasserstoff betrieben werden können. Dafür stellen die Energienetze Bayern einen Abschnitt ihres Gasnetzes im Markt Hohenwart auf 100 % H2 um.
Los geht‘s zur Heizperiode 2023/24: Zehn Haushalte und ein Gewerbekunde heizen dann für ca. 18 Monate mit klimafreundlicher Wärme aus 100 % Wasserstoff.
Kleiner Netzabschnitt – große Wirkung
Für den Feldtest wählte die Energienetze Bayern ein geeignetes Siedlungsgebiet in Hohenwart aus – hier wird ein Teil des bestehenden Erdgasnetzes vom Rest abgetrennt. Die Versorgung mit Wasserstoff erfolgt dann über die bereits vorhandenen Leitungen. Ziel ist die Einspeisung von grünem Wasserstoff, den Lkws mit Trailern anliefern. Vor Ort werden eine Trailerstation mit Druckreduzierung sowie eine Odorieranlage installiert.
In den beteiligten Haushalten werden die Gasthermen gegen hochmoderne H2-Brennwertgeräte ausgetauscht. Alle weiteren Komponenten werden bezüglich ihrer Wasserstofftauglichkeit bewertet und im Zweifel getauscht. Bei ihrem Wärmekomfort bemerken die Teilnehmer durch die Umstellung keinen Unterschied.
Gemeinde steht hinter dem innovativen Wasserstoff-Projekt
Ein innovatives Pilotprojekt wie H2Direkt kann nur umgesetzt werden, wenn die Gemeinde, die Bürgerinnen und Bürger offen für neue Ansätze sind. Und genau diese Grundvoraussetzung bietet Hohenwart. Der Bürgermeister der Gemeinde stand von Anfang an voll und ganz hinter dem Projekt. Und auch die Anwohnerinnen und Anwohner waren direkt sehr aufgeschlossen, Teil von H2Direkt zu werden und damit die Energiewende voranzubringen.
Geballte H2-Expertise
Für H2Direkt setzen ESB, Energienetze Bayern und Thüga auf die Expertise von namhaften Projektpartnern mit langjähriger Erfahrung: Die Firma Vaillant wird die H2-Brennwertgeräte für die teilnehmenden Haushalte herstellen und einbauen, das Forschungsinstitut DVGW-EBI und die keep it green GmbH unterstützen die Projektumsetzung als wissenschaftlicher bzw. planerischer Dienstleister.