H2Direkt: Heizen mit 100% Wasserstoff

Wasserstoff ist ein Schlüsselfaktor für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Hier setzt H2Direkt an: Energie Südbayern (ESB), Energienetze Bayern und Thüga stellen in dem innovativen Forschungsprojekt einen bestehenden Netzabschnitt auf 100% Wasserstoff um. H2Direkt demonstriert, wie Gasnetze mit reinem Wasserstoff betrieben werden können und damit eine echte Perspektive für die Dekarbonisierung des Wärmesektors bieten.

H2Direkt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und ist als Cluster im TransHyDE-Projekt „Sichere Infrastruktur“ Teil der Wasserstoff-Leitprojekte des BMBF.

Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden – hier informieren wir regelmäßig über den Projektfortschritt.

 

// Beitrag 6 // 16. Januar 2024: H2Direkt im Rennen um den ZfK-Nachhaltigkeitspreis – Ihre Stimme zählt!

Wir haben uns mit H2Direkt um den ZfK-NachhaltigkeitsAWARD beworben. Mit unserem innovativen Projekt sind wir bis in die letzte Runde der Kategorie „Energie“ gekommen. Für die finale Entscheidung zählt auch Ihre Stimme! Zeigen wir gemeinsam, wie groß das Interesse an H2Direkt ist.

Ab sofort ist die öffentliche Abstimmung freigeschaltet. Die Stimmabgabe ist möglich bis zum 28. Januar 2024 und erfolgt online über die Website der ZfK: ZfK-NachhaltigkeitsAWARD 2023: Zeitung für kommunale Wirtschaft. Nach Klick auf die Seite ganz nach unten scrollen bis zum Online-Voting, unser Projekt „H2Direkt: 100 Prozent Wasserstoff in einem bestehenden Gasverteilnetz“ auswählen, ABSTIMMEN, fertig!

Über Ihre Beteiligung an der Abstimmung würden wir uns sehr freuen! 

Interessiert an weiteren Informationen zu H2Direkt? Schauen Sie doch einmal auf der Homepage von Zukunft Gas vorbei - zur Veranschaulichung unseres Projekts wurde vor Ort in Hohenwart ein Film gedreht: https://gasneudenken.de/wasserstoff-im-netz/.

Drohnenaufnahme Hohenwart, Blick auf Wohngebiet und Einspeiseanlage, Foto: Jost Listemann für Zukunft Gas

// Beitrag 5 // 15. November 2023: Wasserstoff auf der Überholspur

Elf Wasserstoff-Pioniere in Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm) heizen nun mit reinem Wasserstoff. Dafür wurde ein bestehender Abschnitt des Erdgasnetzes abgetrennt und in diesem Bereich mit 100% H2 beaufschlagt. Eine „Blaupause für die Energiewende in ganz Deutschland“ nannte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger das Wasserstoff-Projekt. Er kam zum offiziellen Startschuss der Wasserstoff-Einspeiseanlage im September nach Hohenwart. Aiwanger weiter: „Wenn das für zehn angeschlossene Kunden funktioniert, dann geht es auch für 1.000, dann geht es auch für 100.000.“ 

Größere bauliche Maßnahmen im Bereich des Netzes waren für die Umstellung nach eingehender Prüfung nicht nötig. Keine der Netzkomponenten musste getauscht werden. In den Häusern wurden im Wesentlichen nur die Heizkessel gegen hochmoderne H2-Brennwertgeräte, mit neuer, zugehöriger Abgasanlage des Kooperationspartners Vaillant ersetzt. „Eine Umstellung sei zu geringen Kosten und für die Hausbesitzer unkompliziert möglich“, so Marcus Böske, Sprecher der Geschäftsführung bei ESB.

Mansmann: „Danke, dass Sie hier mutig vorangehen“

Mit der gelungenen Inbetriebnahme inzwischen aller Komponenten des H2Direkt-Projekts zeigt sich Böske höchst zufrieden: „Wasserstoff ist ein Schlüsselelement der Energiewende. Durch unsere Projektidee gilt das in Hohenwart ab heute auch für den Wärmebereich.“

Böske bringt das Ziel des Projekts auf den Punkt: „Wir wollen zeigen, dass der Einsatz von regenerativem Wasserstoff in der bestehenden Infrastruktur funktioniert, auch auf Verteilnetzebene und dort künftig auch für alle heute angeschlossenen Kundengruppen – Haushalte, Gewerbe und Industrie.“ Ein echter „Clou“ – so sieht das der Innovationsbeauftragte für Grünen Wasserstoff im Bundesbildungsministerium, Till Mansmann, der sich per Videobotschaft meldete. Die Erkenntnisse aus dem Vorhaben in Hohenwart bilden, so Mansmann, die Grundlage für eine Umstellung der Netze. „Danke, dass Sie hier mutig vorangehen.“ Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW), betonte: “H2Direkt wird als Leuchtturmprojekt bundesweite Strahlkraft entwickeln. Dieses Projekt, wie alle Bestrebungen zur Wasserstoffversorgung, ist ein Projekt für die Bürger. Gezeigt werden innovative Optionen zum sozialverträglichen Heizen.“

Die Zukunft des Heizens und auch der Energiewende für große Teile der Industrie und Gewerbe entscheidet sich vor Ort

Nun geht es darum, die Erkenntnisse von H2Direkt weiter zu verbreiten und das Pilotprojekt in ein Standardprojekt zu überführen. Linke betonte: "Die Frage, wie Deutschland in Zukunft heizen wird, wird konkret vor Ort und nicht in Berlin entschieden.” Das sieht auch Dr. Christoph Ullmer so: "Die kommunalen Energieversorger der Thüga-Gruppe zeigen mit greifbaren Innovationsprojekten wie H2Direkt, wie die Energie- und Wärmewende vor Ort umgesetzt wird.

 

// Beitrag 4 // 14. September 2023: Feierliche Inbetriebnahme der H2-Einspeiseanlage

Der Startschuss ist gefallen: Am 14. September 2023 wurde im innovativen Wasserstoffprojekt H2Direkt in Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm) die Einspeiseanlage in Betrieb genommen. Ab der kommenden Heizperiode werden von dort aus zehn Kunden über ein umgewidmetes, bestehendes Gasnetz mit 100% Wasserstoff versorgt.

Bei der Feier zur Inbetriebnahme der Wasserstoff-Einspeiseanlage sagte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Die Umstellung eines Erdgasnetzes auf 100% Wasserstoff ist mit geringen technischen Umrüstungen machbar und der Betrieb ist sicher. Das wollen wir mit H2Direkt in Hohenwart beweisen. Mit diesem deutschlandweit einzigartigen Projekt schaffen wir eine Blaupause für eine klimafreundliche Energieversorgung." 

ESB, Energienetze Bayern und Thüga boten zur feierlichen Inbetriebnahme der Wasserstoff-Einspeiseanlage ein buntes Rahmenprogramm rund um die Bedeutung von Wasserstoff für die zukünftige Energieversorgung. Unter den Gästen war auch Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Linke ist überzeugt: “H2Direkt wird als Leuchtturmprojekt bundesweite Strahlkraft entwickeln. Dieses Projekt, wie alle Bestrebungen zur Wasserstoffversorgung, ist ein Projekt für die Bürger. Gezeigt werden innovative Optionen zum sozialverträglichen Heizen.“ Auch der technische Aspekt ist dem Verbandvorsitzenden ein großes Anliegen: „Wir werden sehen, dass die Betriebssicherheit eines von Erdgas auf Wasserstoff umgestellten Verteilnetzes gegeben ist.“

Marcus Böske, Sprecher der Geschäftsführung bei ESB, zeigt sich zur gelungenen Inbetriebnahme der Wasserstoff-Einspeisung höchst zufrieden: „Wasserstoff ist ein Schlüsselelement der Energiewende. Durch unsere Projektidee gilt das in Hohenwart ab heute auch für den Wärmebereich. 100% erneuerbarer Wasserstoff im ehemaligen Gasnetz: H2Direkt zeigt, wie klimaschonende Wärmeversorgung in Zukunft aussehen kann.“

Von links: Prof. Dr. Gerald Linke, DVGW; Manuel Gaßner, Energienetze Bayern; Marcus Böske, ESB; Dr. Elke Wanke, Energienetze Bayern; Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger; Michael Schneider, Energienetze Bayern; Jürgen Haindl, Bürgermeister Hohenwart; Dr. Christoph Ullmer, Thüga), Foto: Ilona Stelzl für ESB

 

// Beitrag 3 // 7. Juli 2023: Baubeginn H2-Einspeiseanlage

Es geht voran mit unserem innovativen Wasserstoffprojekt H2Direkt in Hohenwart. Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten die Vorbereitungen getroffen wurden, rücken nun die Bagger an – in Kürze starten die Tiefbauarbeiten für den künftigen Standort der H2-Einspeiseanlage.

Auf dem Gelände wird die Zufahrt für die Wasserstoff-Trailer vorbereitet. Außerdem wird der Platz gepflastert, auf dem dann die Wasserstoff-Tanks und die Einspeiseanlage stehen. Die Ausführung dieser Arbeiten übernimmt die Firma HRS Ingenieurs- und Rohrleitungsbau aus Au i.d. Hallertau.

Die H2-Einspeiseanlage selbst wird aktuell von unserem Dienstleister Pfaffinger Anlagenbau & Energietechnik im Werk in Passau gefertigt und im Anschluss an die Tiefbauarbeiten in Hohenwart aufgestellt.

 

// Beitrag 2 // 7. Juni 2023: Werkstattgespräch

Unser innovatives Wasserstoffprojekt stößt überregional auf großes Interesse! Am 17. Mai durften wir zahlreiche Gäste zum Werkstattgespräch rund um H2Direkt in der ESB-Zentrale begrüßen. Im Verlauf der regen Diskussion konnten wir das Thema „Wasserstoff in Gasnetzen“ von vielen Seiten beleuchten und auch unseren politischen Gästen den ein oder anderen Aha-Moment bescheren. Zu Demonstrationszwecken wurde in der ESB-Lobby die 100%-Wasserstofftherme von Vaillant aufgebaut, die in Hohenwart zum Einsatz kommen wird.

Foto: Marcus Böske, Geschäftsführer der Energie Südbayern, erklärt die 100% H2-Therme von Vaillant. Von links Bürgermeister Jürgen Haindl, Marcus Böske, Johannes Hofner (Vorstand KUS Kommunalunternehmen Strukturentwicklung LK Pfaffenhofen a. d. Ilm), Dr. Elke Wanke (Projektleiterin), Michael Schneider (Geschäftsführer Energienetze Bayern)

 

// Beitrag 1 // 20. April 2023: Das Projekt

Mit dem Pilotprojekt H2Direkt zeigen die drei Partner, dass bestehende Gasverteilnetze mit reinem Wasserstoff betrieben werden können. Dafür stellen die Energienetze Bayern einen Abschnitt ihres Gasnetzes im Markt Hohenwart auf 100% H2 um.

Los geht‘s zur Heizperiode 2023/24: Zehn Haushalte und ein Gewerbekunde heizen dann für ca. 18 Monate mit klimafreundlicher Wärme aus 100% Wasserstoff.

Kleiner Netzabschnitt – große Wirkung

Für den Feldtest wählte die Energienetze Bayern ein geeignetes Siedlungsgebiet in Hohenwart aus – hier wird ein Teil des bestehenden Erdgasnetzes vom Rest abgetrennt. Die Versorgung mit Wasserstoff erfolgt dann über die bereits vorhandenen Leitungen. Ziel ist die Einspeisung von grünem Wasserstoff, den Lkws mit Trailern anliefern. Vor Ort werden eine Trailerstation mit Druckreduzierung sowie eine Odorieranlage installiert.

In den beteiligten Haushalten werden die Gasthermen gegen hochmoderne H2-Brennwertgeräte ausgetauscht. Alle weiteren Komponenten werden bezüglich ihrer Wasserstofftauglichkeit bewertet und im Zweifel getauscht. Bei ihrem Wärmekomfort bemerken die Teilnehmer durch die Umstellung keinen Unterschied. 

Gemeinde steht hinter dem innovativen Wasserstoff-Projekt

Ein innovatives Pilotprojekt wie H2Direkt kann nur umgesetzt werden, wenn die Gemeinde, die Bürgerinnen und Bürger offen für neue Ansätze sind. Und genau diese Grundvoraussetzung bietet Hohenwart. Der Bürgermeister der Gemeinde stand von Anfang an voll und ganz hinter dem Projekt. Und auch die Anwohnerinnen und Anwohner waren direkt sehr aufgeschlossen, Teil von H2Direkt zu werden und damit die Energiewende voranzubringen.

Geballte H2-Expertise

Für H2Direkt setzen ESB, Energienetze Bayern und Thüga auf die Expertise von namhaften Projektpartnern mit langjähriger Erfahrung: Die Firma Vaillant wird die H2-Brennwertgeräte für die teilnehmenden Haushalte herstellen und einbauen, das Forschungsinstitut DVGW-EBI und die keep it green GmbH unterstützen die Projektumsetzung als wissenschaftlicher bzw. planerischer Dienstleister.

„Klar ist, dass die Energiewende nur gelingen wird, wenn sich der Wärmemarkt transformiert. Mit H2Direkt packen wir das an. Denn Wasserstoff kann in Zukunft fossiles Erdgas ersetzen. Der große Vorteil: Die Infrastruktur ist vorhanden.“

Dr. Elke Wanke, Referentin Erneuerbare Gase & Projektleiterin H2Direkt

 

 

H2Direkt auf einen Blick

Ziel: Klimaneutrale Wärmeversorgung mit 100% Wasserstoff über ein Bestandsnetz

Projektpartner: Energie Südbayern, Energienetze Bayern, Thüga, Vaillant

Schauplatz: Markt Hohenwart (Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm)

Beteiligt: 10 Haushalte und ein Gewerbekunde

Laufzeit: H2-Einspeisung ab Heizperiode 2023/2024 für zunächst 18 Monate

Forschungsrahmen: TransHyDE-Projekt „Sichere Infrastruktur“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung