Was kann man mit einer Kilowattstunde Strom machen?

Etwa 3.200 Kilowattstunden (kWh) Strom verbraucht ein Haushalt mit zwei Personen statistisch pro Jahr. Solche Durchschnittswerte eignen sich zwar gut für einen Vergleich mit dem eigenen Verbrauch, für viele ist die Kilowattstunde aber eine abstrakte Größe. Also machen wir es konkret. Was kann man mit einer kWh Strom anfangen? Hier einige Beispiele. Mit einer kWh können Sie:

  • 15 Blusen bügeln
  • sich 2.500 Mal elektrisch rasieren
  • 70 Tassen Kaffee kochen
  • eine konventionelle Glühbirne mit 60 Watt etwa 17 Stunden lang erhellen
  • eine Energiesparlampe oder LEDs mit 15 Watt 67 Stunden lang erhellen
  • zehn Stunden fernsehen

Natürlich variieren diese Werte je nach Gerät, dessen Alter, Energieeffizienz etc. Einen guten Anhaltspunkt bieten sie jedoch allemal, um ein Gefühl für den Verbrauch zu entwickeln.

 

Und wie viel Energie steckt in Erdgas?

Als Faustformel gilt: Ein Kubikmeter (m3) Gas entspricht ca. 10 Kilowattstunden Wärme. Ihr Gaszähler zu Hause erfasst die verbrauchte Menge an Erdgas in Kubikmetern, die Rechnung weist jedoch Kilowattstunden aus. Wer es hier ganz genau wissen und nachrechnen will – die Umrechnung von m3 zu kWh erfolgt durch diese Formel:

kWh = m³ x Brennwert x Zustandszahl

Alle Werte können Sie Ihrer Verbrauchsabrechnung entnehmen.

 

Das stinkt ja zum Himmel! Warum riecht Erdgas so intensiv?

Erdgas an sich ist nahezu geruchlos. Damit die Nase bei ungewollt austretendem Gas aber sofort Alarm schlägt, wird als Sicherheitsmaßnahme ein Geruchsstoff beigemischt. Dieser kommt auch in der Natur, nämlich dem Drüsensekret von Stinktieren vor. Er zeichnet sich durch einen durchdringenden, fauligen und stechenden Geruch aus, damit schon geringste Mengen sofort wahrgenommen werden. Dabei ist der übel riechende Stoff gesundheitlich vollkommen unbedenklich. Auch werden dem Erdgas nur winzige Mengen im Bereich von wenigen Milligramm beigemischt.

 

Wie viel CO2 können Bäume speichern?

Prima fürs Klima! Unsere Wälder sind ein riesiger Kohlendioxidspeicher. Daher werden zur Kompensation von Treibhausgasen immer mehr Bäume gepflanzt. Mithilfe von Sonnenlicht und der Photosynthese nehmen Bäume Kohlenstoffdioxid (CO2) auf. Sie speichern den Kohlenstoff, das „C“, in ihrem Holz und geben das „O“, den Sauerstoff, wieder ab. Die Bayerischen Staatsforsten haben nachgerechnet, wie viel CO2 Bäume speichern und sind zu folgendem Ergebnis gekommen: Der bayerische Staatswald bindet durchschnittlich knapp elf Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr. Zum Vergleich: In Bayern liegen die energiebedingten CO2-Emissionen bei knapp unter sechs Tonnen pro Person und Jahr. Wer 5.000 km mit dem Auto zurücklegt, emittiert dabei eine Tonne CO2. Eine Flugreise von München nach Düsseldorf verursacht etwa 210 Kilogramm CO2.

 

Wie viel Prozent des Energiebedarfs in Bayern wird heute bereits durch erneuerbare Energien gedeckt?

Der Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung, also an der gesamten in Bayern erzeugten Strommenge, hat 2019 51,6 Prozent erreicht. Den meisten Strom produzieren Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen (jeweils rund 16 Prozent), gefolgt von Biomasse (rund 12 Prozent) und Windenergie (rund 7 Prozent). Bis 2025 soll der Anteil der erneuerbaren Energie an der Bruttostromerzeugung auf rund 70 Prozent steigen. Die Energiewende in Bayern kommt also gut voran.

 

Apropos „Energiewende“. Woher kommt eigentlich dieser Begriff?

1980 veröffentlichte das Öko-Institut, ein privates Umweltforschungsinstitut mit Hauptsitz in Freiburg im Breisgau, die Studie „Energiewende – Wachstum und Wohlstand ohne Erdöl und Uran“. Da Deutschland eine Vorreiterrolle einnahm, ging der Begriff nicht nur in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch ein. Er wird sogar von anderen Ländern verwendet. So ist zum Beispiel im Englischen von „the german Energiewende“ die Rede.

 

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